Frühjahrssynode 2012 - 25. Mai 2012

Verfassungsänderung gescheitert

Die vorgelegten Änderungen der Kirchenverfassung scheiterten am Freitag in der Gesamtsynode. Nur 39 der 61 stimmberechtigen Synodenmitglieder stimmten für die Änderungen, die damit nicht die notwendige 41 Stimmen einer Zwei-Drittel-Mehrheit erreichten.

In Konsequenz der Ablehnung muss Kirchenpräsident Jann Schmidt im Oktober 2013 mit Erreichen des 65. Lebensjahres aus dem Amt ausscheiden. Mit der gescheiterten Verfassungsänderung wäre die Amtszeit des Kirchenpräsidenten an die gesetzliche Altersgrenze gekoppelt worden. Dann hätte für Schmidt nach geltendem Beamtenrecht die Amtszeit um ein Jahr verlängert werden können. In dieser Folge wäre es möglich gewesen, nach Ablauf der Legislaturperiode im Herbst 2012 die neue zusammengesetzte Gesamtsynode im Jahr 2013 über die Nachfolge von Schmidt zu entscheiden. Dass Moederamen wird nun über ein Fahrplan für die Neuwahl entscheiden.
 
Die vorgelegte Verfassungsänderung scheiterte an der Frage des Stimmrechts für den Vizepräsidenten oder die Vizepräsidentin in Synode und Moderamen. Dieser bleibt jetzt auch zukünftig nur beratendes Mitglied in den kirchenleitenden Gremien Gesamtsynode und Moderamen. Einige Synodale hatten eine Doppelspitze an der Verwaltung mit zuviel Machkonzentration befürchtet.

Einstellungsstopp weiter gelockert

Die Gesamtsynode hat entschieden, den bislang gültigen Einstellungsstopp für Pastorinnen und Pastoren weiter zu lockern. Zukünftig sollen sich Theologinnen und Theologen, die ihr Examen in der Evangelisch-reformierten Kirche abgelegt haben, sich auf freie Stellen bewerben dürfen. Die Kirche halte aber an ihrem Ziel fest, den Personalbestand weiter zu reduzieren, sagte Kirchenpräsident Jann Schmidt. Für eine volle Pfarrstelle gilt weiterhin, dass diese erst bei einer Gemeindegliederzahl von 1800 genehmigt werden kann.

Schon jetzt gebe es Probleme, vakante Stellen neu zu besetzen, berichtete Schmidt. Diese Situation werde sich in den fünf bis zehn Jahren in Folge einer Pensionierungswelle zuspitzen. Darum solle eine derzeit ruhende Kooperation mit der Bremischen Evangelischen Kirche neu belebt werden. Ein Austausch von Pfarrern mit der überwiegend evangelisch-reformierten Lippischen Landeskirche laufe bereits.