Herbstsynode 2012 - Zweiter Tag

Synode beschließt 35,2 Millionen Haushalt

Die Gesamtsynode hat für das Jahr 2013 einen Haushalt mit einem Volumen von 35,2 Millionen Euro beschlossen. Er liegt damit um 800.000 Euro über dem des laufenden Jahres. Vizepräsident Johann Weusmann sprach in seiner Haushaltsrede von einer aktuell positiven Einnahmesituation, der  Haushalt 2013 rechne mit höheren Kirchensteuereinnahmen als sie für 2012 veranschlagt waren.

Weusmann bezeichnete die finanzielle Situation der Evangelisch-reformierten Kirche zum Ende der Legislaturperiode der Synode als deutlich besser, als dies im Jahr 2005 zu vermuten war. Diese positive Situation liege aber ausschließlich an der guten konjunkturellen Entwicklung, so gebe es in diesem Jahr vermutlich ein Plus von 11 Prozent bei den Kirchensteuereinnahmen.

Weusmann benannte vor der Synode große Risiken. „Es ist davon auszugehen, dass sich die positive Steuerentwicklung der vergangenen Jahre zumindest mittelfristig in ihr Gegenteil verkehrt“, sagte er. Von einer solchen Entwicklung wäre die Evangelisch-reformierte Kirche  doppelt betroffen: Aufgrund der Steuerausfälle und aufgrund der anhaltend sinkenden Mitgliederzahlen. Auch im vergangenen Jahr habe die Kirche erneut 1.800 Mitglieder verloren. Nur der Beitritt der Kirchengemeinden Hamburg und Braunschweig verdeckten diesen deutlichen Mitgliederschwund. Auch die Niedrigzinsphase an den Kapitalmärkten wirke sich in den kommenden Jahren auf die Einnahmen aus.

Hilfe verspricht sich Weusmann von der eingerichteten Gemeindestiftung, die bislang mit 2,3 Millionen Euro ausgestattet ist. Im Jahr 2013 soll eine weitere Million hinzukommen und ebenso vermutliche Überschüsse aus dem laufenden Haushaltsjahr. Die Mittel würden ausschließlich in Immobilien und landwirtschaftliche Nutzflächen investiert und lieferten damit zuverlässige Überschüsse. Diese Mittel dienten der Stabilisierung der Gemeindehaushalte.

Weusmann mahnte vor der Synode, dass die Personalkosten mit Blick auf die finanzielle Entwicklung zu hoch seien. Die EKD habe dies in einem blauen Brief angemahnt. Bislang sei es nicht gelungen, die Pastorenstellen so zu reduzieren, dass mit einer Stelle nicht mehr 1.400 sondern 1.800 Gemeindeglieder versorgt würden. Als völlig unrealistisch bezeichnete Weusmann ein formuliertes Ziel, die Anzahl der Pfarrstellen um ein Drittel von 150 auf 100 Pastoren zu reduzieren.

Hauhaltsrede zum Download

Die Gesamtsynode beschloss ebenfalls den Haushalt des Diakonischen Werkes mit einem Volumen von 1,37 Millionen Euro.