Herbstsynode 2018 - Zweiter Tag


Präses Norbert Nordholt hat die Beratungen des zweiten Synodentags eröffnet. Zunächst dankte der syrische Pastor Mofid Karajili in einem Grußwort für die Unterstützung und Solidarität, die seine Kirche, die Evangelische Kirche in Syrien und dem Libanon, in der letzzten Zeit empfangen habe. Karajili ist zur Zeit noch Pastor der evangelischen Gemeinde in Homs, in Kürze zieht er vor dort nach Aleppo. Karajili ist zur Zeit auf einer Besuchsreise in Deutschland, danach wird er noch seine nach Schweden emigrierten Eltern besuchen.


Neue Ausbildungsordnung für Pfarrerinnen und Pfarrer

Die Evangelisch-reformierte Kirche hat eine neue Ordnung für die Ausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrer. Die Gesamtsynode beschloss ein neues Gesetz, dass geänderte Bedingungen des Berufsfeldes aufnimmt. Kirchenpräsident Martin Heimbucher hob besonders die Änderungen für die zweite Ausbildungsphase, das Vikariat, hervor. Ziel sei es hier, Studium und praktische Arbeit besser zu verzahnen – der Begriff für die Prüfung im zweiten Examen sei „wissenschaftliche reflektierte Praxis“.

Heimbucher wies darauf hin, dass das Theologiestudium wie bisher an einer staatlichen Hochschule absolviert werde. Die neue Ordnung gelte auch für Studierende aus der Altreformierten Kirche. Neu sei, dass die Ausbildungsordnung verbindliche Studieninhalte aus dem Themenbereich Judaistik oder jüdisch-christliches Gespräch vorsehe. Sie setze hier bereits in der Kirchenverfassung formulierte Ansprüche um. Dort heißt es, dass es „zum Wesen und Auftrag der Kirche gehöre, Begegnung und Versöhnung mit dem Volk Israel zu suchen.“


Synode verabschiedet 46,5 Millionen Haushalt

Die Evangelisch-reformierte Kirche sieht sich finanziell für die Zukunft gut aufgestellt. Diese Prognose formulierte der für Finanzen zuständige Vizepräsident Helge Johr vor der in Emden tagenden Gesamtsynode. Am Freitag beschlossen die Synodenmitglieder einstimmig einen 46,5-Millionen-Haushalt für das Jahr 2019. Er liegt um 2,2 Prozent über dem des Jahres 2018. Rund 3,4 Millionen Euro fließen in Rücklagen und in die Gemeindestiftung, kündigte Johr an und dienten damit der Zukunftssicherung.

Johr hob aber auch Risiken hervor. So rechnete er vor, dass die Reformierte Kirche in zehn Jahres das Ziel erreicht haben müsse, ihre Ausgaben den dann voraussichtlich sinkenden Einnahmen anzupassen. Ab 2028 gehe er davon aus, dass angesichts von Kirchenaustritten und demografischen Wandels die Einnahmen aus der Kirchensteuer sinken. Aktuell verliere die Reformierte Kirche durch Austritte jährlich etwa 1500 Mitglieder. „Es tritt Jahr für Jahr eine Kirchengemeinde aus“, sagte Johr.

Johr bezeichnete die Stärkung der kirchlichen Arbeit als einen Schwerpunkt des vorgelegten Haushalts. So übernehme die Landeskirche Zug um Zug die Personal- und Finanzverantwortung für die Jugendreferentinnen und Jugendreferenten. Dafür stünden 50.000 Euro zusätzlich bereit, um diese Stellen langfristig abzusichern. 120.000 Euro investiere die Evangelisch-reformierte Kirche in das KonfiCamp 2019 im Kloster Möllenbeck. Im kommenden Jahr treffen sich dort 300 Konfirmanden und 80 Teamer. „Wir setzen mit dem Camp auf ein ‚reformiertes Wir-Gefühl‘ unter den Teilnehmenden“, betonte Johr. Der Haushalt beinhaltet außerdem 250.000 Euro mehr für die Kirchenmusik. Damit würden Stellen in den Synodalverbänden gefördert. Neu eingerichtet werden solle eine Stelle für Singarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Um die Sanierung alter Pfarrhäuser zu beschleunigen, stelle die Landeskirche 2019 zusätzlich eine Million Euro bereit.


Die Haushaltsrede als pdf