"Erheben wir als Kirchen Europas gemeinsam unsere Stimme"

Zerstörung in der syrischen Stadt Homs (Foto: OBJM / shutterstock.com)

Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hat in einer Resolution gefordert, dass sich die Regierungen in Europa verstärkt für den Frieden in der Region des Mittleren Ostens einsetzen. Das Leid der Menschen in Syrien und im Irak drohe, in Vergessenheit zu geraten.

In der Resolution erklären die Mitgliedkirchen der GEKE, dass sie ihre Regierungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten auffordern wollen, sich für ein Ende des Krieges einzusetzen und sich für den Schutz der Menschenrechte, insbesondere der Religionsfreiheit, sowie den Schutz der Minderheiten in der Region zu engagieren.

Die vom 13. bis 18. September 2018 in Basel tagende Vollversammlung von 94 Kirchen aus über dreißig Ländern Europas und Südamerikas ruft in der Resolution ihre Kirchen auf, Partnerschafts- und Hilfsprogramme in der Region weiter zu stärken: Dieses christliche Zeugnis solle wahr- und ernstgenommen werden. Konkret sollen Unterstützungsaktionen mit dem Fellowship of Middle East Evangelical Churches (FMEEC), anderen lokalen Kirchen und Netzwerken eingeführt werden. Genannt werden europaweite Kollekten, Delegationsreisen oder die Vernetzung mit kirchlichen Syrien-Netzwerken.

"Wo Versöhnung unmöglich scheint, wirken die Kirchen vor Ort unermüdlich für den Frieden und gegen das Vergessen", sagte der Schweizer Kirchenbundspräsident Gottfried Locher. Er wurde als Präsident der GEKE wiedergewählt. "Erheben wir als Kirchen Europas gemeinsam unsere Stimme, und erinnern wir die Politiker an ihre Verantwortung für Frieden in Gerechtigkeit", forderte Locher.

Zuvor hatte bereits die Generalsekretärin der Gemeinschaft evangelischer Kirchen im Nahen Osten (FMEC), Rosangela Jarjour, die evangelischen Kirchen in Europa zur Hilfe aufgerufen. Sie bezeichnete die Lage im Irak und in Syrien als katastrophal. „Wir als Kirchen Christi müssen in diesen zwei Ländern die Stimme für den Frieden erheben, für die sofortige Einstellung sämtlicher Kriegshandlungen und für den Beginn einer politischen Lösung in Syrien“, betonte sie am Samstag, 15. September, im Basler Münster.

Besonders beklagte Jarjour, dass im Gegensatz zum Irak die Kirchen in Syrien nur wenig Unterstützung erhielten. „Die meisten internationalen Partner stellten ihre Hilfe während des Krieges ein“, erläuterte sie. Sie führte dies nicht zuletzt auf die politischen Verwicklungen zurück. „In Syrien führt die ganze Welt Krieg“, betonte sie. Selbst für große Hilfswerke sei es schwierig, sich im Land zu engagieren.

18. September 2018
Quellen: Pressemitteilungen der GEKE und des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes


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