GEKE-Delegation besucht Emden

Der Emder Oberbürgermeister Bernd Bornemann begrüßte am Freitag, 26. Juni, in der Johannes a Lasco Bibliothek eine Delegation der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Bornemann bedankte sich bei der GEKE für die Verleihung des Titels „Europäische Reformationsstadt“, den Emden seit 2014 tragen darf. Er hob die Aufnahme von Glaubensflüchtlingen im Emden des 17. Jahrhunderts hervor. Diese historische Erfahrung sei nach wie vor prägend für eine tolerante Haltung in der Stadt, so Bornemann, die auch in der aktuellen Begegnung gegenüber Flüchtlingen deutlich werde.

Die GEKE tagte mit ihrer Nordwestgruppe auf Einladung der Evangelisch-reformierten Kirche vom 24. bis 26. Juni auf der Nordseeinsel Borkum. Zur Nordwestgruppe gehören
zwölf evangelische Kirchen aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich

Die Tagung stand unter der Überschrift „Relevanz von Kirche in der Zukunft“. Dazu referierte der Kirchengeschichtler Christian Witt von der Universität Wuppertal über eine „Theologie der Diaspora“. Ein Ergebnis der Beratungen dazu sei, so berichtete die Ökumenebeauftragte der Evangelischen Kirche im Rheinland, Barbara Rudolph, die Diasporasituation nicht nur als Manko zu betrachten. Beispielhaft dafür sei die kleine reformierte Kirche in der Westukraine. Sie leiste Beachtliches, um dem Krieg und der damit verbundenen Armut in ihrem Land etwas entgegen zu setzen. Auch die Reformierten in Rumänien, ebenfalls eine Minderheitenkirche, setzten einen Schwerpunkt in der Armutsbekämpfung. Die Situation von Minderheitenkirche könne, so Rudolph, zudem Orientierung für eine Entwicklung bieten, die sich auch in den Volkskirchen zum Beispiel in Großstädten abzeichne. Auch hier sei absehbar, wie die Kirche in eine Minderheitensituation gerate.

Die GEKE-Nordwestgruppe trifft sich seit 1991 einmal im Jahr. Erstmals richtete in diesem Jahr die Evangelisch-reformierte Kirche das Treffen aus. Zum Schluss der Tagung besuchte die Gruppe von 19 Vertretern aus den Kirchenleitungen von 10 evangelischen Kirchen im Nordwesten von Europa die Johannes a Lasco Bibliothek.

26. Juni 2015
Ulf Preuß, Pressesprecher

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