Hilfe für Flüchtlinge: „Ja wir können das“

Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat die Hilfe und Unterstützung der Flüchtlinge als eine ureigene Aufgabe der Kirche und der Gemeinden bezeichnet. „Diese Aufgabe hat uns in den letzten Wochen und Monaten in Atem gehalten“, sagte er im Bericht des Moderamens vor der in Emden tagenden Gesamtsynode . „Die  Bibel im Alten und im Neuen Testament motiviert zu einem fairen und menschlichen Umgang mit den Menschen, die als Fremde in unser Land kommen“, betonte Heimbucher.

Präses Norbert Nordholt sagte bereits am Tag zuvor gegenüber der Presse, die Flüchtlinge mobilisierten derzeit die Kirchengemeinden wie zuletzt in den 1980er Jahren die Friedensfrage. Das Engagement sei "enorm". Heimbucher dankte allen, die in den Gemeinden und diakonischen Einrichtungen engagiert helfen. Klar sei aber auch, dass auf Dauer ehrenamtliche Kräfte die Hilfe nicht allen leisten könnten. Hier wolle die Reformierte Kirche reagieren. Es gelte die  Formel: „Ehrenamt braucht Hauptamt“. Darum solle beim Diakonischen Werk eine Stelle eingerichtet werden, die der Beratung und Begleitung der Ehrenamtlichen dienen werde.

Heimbucher betonte, dass das große ehrenamtliche Engagement auch deshalb gelinge, weil die Flüchtlingshilfe der Kirchen auf eine gute Infrastruktur bauen könne. Selbstverständlich, würden Gemeinderäume in Anspruch genommen für Deutschkurse und für Abende des Willkommens mit den neuen Nachbarn. „Ja wir können das!“, sagte Heimbucher an die Ehrenamtlichen gerichtet.

Eine Aufgabe der Kirche sei es aber auch, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass die Fluchtursachen bekämpft werden. Vor einem halbe Jahr habe die Gesamtsynode bereits in einem Appell gefordert, dass die Terroristen und ihre Helfer im Nahen und Mittleren Osten politisch und wirtschaftlich isoliert werden müssten. „Leider haben unsere damaligen Apelle seither nicht an Dringlichkeit verloren“, so Heimbucher. Die Menschen erwarteten von der Kirche ein klares Zeugnis für einen gerechten Frieden, das auch die Folgen des Handelns bedenke. Dabei warnte er vor einfachen Lösungen. „Die Situation ist meist sehr viel komplexer als wir dies von unserer Zeitungslektüre her meinen“, so Heimbucher. Notwendig sei es, sich auf lange, beschwerliche Wege und schwierige politische Prozesse einzustellen. Unmissverständliche Orientierung für dieses Wege gebe die unantastbare Würde des Menschen, der Respekt gegenüber Minderheiten, die Hilfe für die Schwächeren und nicht zuletzt: die Freiheit des Wortes und der Religion.

26. November 2015
Ulf Preuß, Pressesprecher


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Foto: Timo Klostermeier / pixelio.de

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