Jann Schmidt wird 70

Jann Schmidt bei seiner Veranschiedung am 2.11.2013 in der Neuen Kirche in Emden (Foto: Karlheinz Krämer)

Der ehemalige Kirchenpräsident Jann Schmidt wird am 24. Oktober 70 Jahre alt. Schmidt war neun Jahre von 2004 bis 2013 leitender Theologe und höchster Repräsentant seiner Kirche. Zu Beginn seiner Amtszeit musste die Evangelisch-reformierte Kirche eine existenzbedrohende Finanzkrise bewältigen, die schmerzhafte Einschnitte auch beim Personal zur Folge hatte.

Martin Heimbucher, jetziger Kirchenpräsident und Nachfolger Schmidts, würdigte die Amtszeit Schmidts: „Sehr dankbar kann unsere Kirche auf die vier Jahrzehnte Ihres beruflichen Wirken zurückschauen!“, schreibt er in seinem Glückwunschbrief. Jann Schmidt habe in seiner Zeit „neue Maßstäbe“ gesetzt. Dabei sei ihm seine außerordentliche Vertrautheit mit der Geschichte und den Eigenheiten der Kirchengemeinden und der in ihnen lebenden Menschen entgegengekommen. Schmidts Fröhlichkeit, die ihm bei allen Belastungen des Amtes nicht verloren gegangen sei, habe seiner Kirche und den in ihr engagierten Menschen gut getan.

Jann Schmidt wurde am 13. November 2003 von der Gesamtsynode in das neu geschaffene Amt des Kirchenpräsidenten gewählt und trat es am 1. Mai 2004 an. Er war damit als Kirchenpräsident erstmals leitender Theologe und Leiter der landeskirchlichen Verwaltung.

In Schmidts Amtszeit fiel auch die Schließung der Emder Johannes a Lasco Bibliothek. Wegen der desolaten finanziellen Situation der Stiftung wurde der damalige Leiter im Herbst 2008 entlassen. Die Bibliothek musste ihren Betrieb ein Jahr lang einstellen und konnte nur dank einer finanziellen Rettungsaktion der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am 1. Februar 2010 wieder eröffnen.

Bevor Jann Schmidt 2004 Kirchenpräsident wurde, war er viele Jahre Pressesprecher der Evangelisch-reformierten Kirche und zuvor Landesjugendpastor. 1977 trat er in Veenhusen nördlich von Leer seine erste Pfarrstelle an. Schmidts theologisch-gesellschaftliches Anliegen galt stets der ungleichen Verteilung von Armut und Reichtum. Der im ostfriesischen Weener geborene Theologe spricht perfekt Plattdeutsch und ist auch heute noch mit plattdeutschen Predigten in Gottesdiensten zu hören.

22. Oktober 2018
Ulf Preuß, Pressesprecher

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