Karl-Barth-Jahr erinnert an Schweizer Theologen

Mit einem Karl-Barth-Jahr erinnert der Reformierte Bund an den 1968 verstorbenen Theologen, der auch als Kirchenvater des 20. Jahrhunderts gilt. Ab dem 10. Dezember 2018 blicken eine Reihe prominenter Veranstaltungen auf das Leben und Wirken des bekannten Schweizer Theologen zurück. An diesem Tag, dem 50. Todestag Karl Barths, wird in der Basler Universitätsbibliothek eine Ausstellung eröffnet. Zeitgleich verleiht die Union Evangelischer Kirchen (UEK) den Karl-Barth-Preis.

Der Initiator des Barth-Jahres, der Generalsekretär des Reformierten Bundes, Achim Detmers, erhofft sich von dem Themenjahr eine „Wiederentdeckung der radikalen Fragen, mit denen Barth Kirche und Theologie aufgemischt hat und bis heute herausfordert“. Im Januar 1919 erschien Barths Römerbriefkommentar. 2Das Barth-Jahr erinnert somit an seinen 50. Todestag und das Erscheinens seines bedeutendsten Kommentars vor 100 Jahren.

Den Karl-Barth-Preis erhält in diesem Jahr der Schweizer Rechtsanwalt und Notar Bernhard Christ. Der langjährige Präsident des Stiftungsrats der Karl-Barth-Stiftung hat das Karl-Barth-Archiv aufgebaut und ausgestaltet und damit die künftige Karl-Barth-Forschung institutionell gesichert. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde von der UEK gestiftet und wird seit 1986 alle zwei Jahre an Menschen verliehen, die sich im Sinne der Theologie Barths verdient gemacht haben. Bekannte Preisträger sind Theologen wie Hans Küng, Karl Kardinal Lehmann und Wolfgang Huber aber auch Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft wie Jürgen Schmude und Johannes Rau.

Der reformierte Schweizer Theologe Barth hat seit den 1920er Jahren als akademischer Lehrer Generationen evangelischer Theologinnen und Theologen geprägt. Er gilt als Hauptautor der Barmer Theologischen Erklärung von 1934, die dem Eindringen des Nationalsozialismus in die Evangelische Kirche scharf widersprach. Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sich Barth an den Überlegungen zur Neuorganisation der deutschen Evangelischen Kirche. Er setzte sich für die Wiederaufnahme ökumenischer Beziehungen zur Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ein. In der Zeit des Kalten Krieges engagierte er sich für eine Versöhnung der Völker in Ost- und Westeuropa und erhob seine Stimme gegen die Wiederbewaffnung beider deutscher Staaten und gegen die atomare Aufrüstung. Barths Werk findet bis heute international große Beachtung.

21. Juni 2018
Quelle: Pressemitteilung des Reformierten Bundes

Weitere Informationen: www.karl-barth-jahr.eu

Bild oben: Ausschnitt aus dem Logo zum Karl-Barth-Jahr; komplettes Logo unten

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