Kirchenpräsident fordert Flagge für Rettungsschiff Aquarius

Foto: Perrine Baglan / SOS MEDITERRANEE

Kirchenpräsident Martin Heimbucher, fordert die Bundesregierung auf, sich für das Rettungsschiff Aquarius einzusetzen. „Es ist untragbar, dass im Mittelmeer ertrinkenden Menschen jegliche Unterstützung entzogen wird“, reagiert Heimbucher auf die Ankündigung, dass dem Rettungsschiff der Organisationen SOS Mediterranée und Ärzte ohne Grenzen die Flagge Panamas aberkannt werden soll. „Die Pflicht, Menschen aus Seenot zu retten, darf nicht aufgegeben werden.“

Die Bundesregierung solle dafür Sorge tragen, dass der Aquarius die deutsche Flagge zur Verfügung gestellt werde, damit das Schiff unverzüglich seine Rettungseinsätze im Mittelmeer wieder aufnehmen kann. „ Wenn die zivilen Rettungsschiffe ihre Einsätze nicht fortsetzen dürfen, sterben mehr Menschen vor den Toren Europas“, so Heimbucher. Er kündigte an, dass er mit Politikerinnen und Politikern über die Rettung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer das Gespräch suchen werde. Es könne nicht sein, dass europäische Staaten den Einsatz von Rettungsorganisationen gezielt verhinderten.

Die Aquarius ist seit 31 Monaten im zentralen Mittelmeer im Einsatz und hat nach Angaben von SOS Mediterranée in mehr als 230 Rettungseinsätzen 29.523 Menschen gerettet. Dem Schiff wurde innerhalb eines Monats zweimal die Flagge aberkannt, zuerst von Gibraltar, dann von Panama.

1. Oktober 2018
Ulf Peuß, Pressesprecher


www.sosmediterranee.de/

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