"Kritik an Israel oft unverhohlener Antisemitismus"

Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat die Solidarität zum Judentum und zum Staat Israel unterstrichen. Heimbucher sagte am Sonntag, 12. August beim Sommerfest des Vereins „Begegnung Christen und Juden Niedersachsen“: „Nicht aus politischen Erwägungen allein, sondern um unseres Glaubens willen müssen wir denen widersprechen, die heute noch und immer wieder die Existenz des Staates Israel in Frage stellen.“

Eine Solidarität mit Israel schließe eine Kritik an der Politik des Landes allerdings nicht aus, betonte er. Aktuelles Bespiel sei das „unselige Nationalitätengesetz“, das vor kurzem in der Knesset mit knapper Mehrheit durchkam. Glücklicherweise sei der israelische Staat, als einziger in der Region, demokratisch verfasst, so dass politischer Streit hier möglich sei.

Heimbucher mahnte „notorische Israel-Kritiker in unserem Land und unserer Kirche“ zur Vorsicht: Die Kritik an Israel drohe immer wieder schnell in kaum verhohlenen Antisemitismus abzugleiten. Heimbucher stellte in Frage, ob es ausgerechnet Deutsche sein sollten, „die erstens die Sachkunde und zweitens das Recht und die Pflicht hätten, von hier aus über die Politik Israels zu urteilen?“ Er rate „zu doppelter und dreifacher Vorsicht“.

Der Kirchenpräsident hielt in Hannover die Laudatio für den ehemaligen Leeraner Pastor, Udo Groenwold, der dort mit dem „Blickwechsel-Preis“ für sein Engagement um den jüdisch-christlichen Dialog ausgezeichnet wurde.

12. August 2018
Ulf Preuß, Pressesprecher

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