Lob an Kirchen für Pflege der Orgelkultur

Arp Schnitger (André Uphoff) mit seiner Frau Gertrud (Heike Müller-Feldmann) und Kindern

Die Leiterin der Kulturabteilung im niedersächsischen Kulturministerium, Annette Schwandner, hat den Kirchen in Niedersachsen für den Erhalt und die Pflege der Orgeln im Land gedankt. „Sie erhielten einen großen kulturhistorischen und klanglichen Reichtum und spielen somit für die Orgelkultur des Landes eine wichtige Rolle“, sagte Schwandner am Sonntag, 2. Juni, beim zentralen niedersächsischen Festakt zum Arp-Schnitger-Jahr in der reformierten Georgskirche im ostfriesischen Weener.

Annette Schwandner, Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Der Festakt war der Auftakt für ein Musiktheater über den wohl berühmtesten Orgelbaumeister Norddeutschlands. Das plattdeutsche Stück "Gliek un doch heel anners“ (Gleich und doch ganz anders) über das Leben Arp Schnitegrs feierte vor fast 400 Besuchern Premiere. Schauspieler von ostfriesischen Volkstheaterbühnen erzählen darin in sechs Szenen, wie Schnitger mit anderen Orgelbauern um die Orgelbaurechte in der Region ringt. Landeskirchenmusikdirektor Winfried Dahlke begleitete das Theaterstück musikalisch an der Schnitgerorgel der Georgskirche. Der Oldenburger Regisseur Andé Schack setzte das Stück des ostfriesischen Lokalhistorikers Erhard Brüchert und die Musik gekonnt in Szene.

Kirchenpräsident Martin Heimbucher

Kirchenpräsident Martin Heimbucher begrüßte die Gäste im Namen der Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen und der Evangelisch-reformierten Kirche. Er hob die gute Zusammenarbeit des Organeums in Weener mit der Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater hervor. Das Stück bringe die heimliche Hauptperson des Stückes - die mehr als 300 Jahre alte Schnitger-Orgel - zum Sprechen und Klingen.

Ministerialdirigentin Schwandner erinnerte daran, dass der Orgelbau und die Orgelmusik Ende 2017 als Unesco-Kulturerbe anerkannt worden seien. Die Landesregierung wolle nun mit der Kampagne "hoch empor. Orgeln in Niedersachsen" Arp Schnitger und die gesamte Orgelkultur bekannter machen. Dabei gehe es auch darum, die lange Tradition von Orgelbau und Orgelmusik mit der Gegenwart zu verbinden und durch innovative Formate neue Zielgruppen zu erreichen.

Die Orgelkultur sei besonders gut geeignet, Kultur im ländlichen Raum zu stärken, sagte Schwandner, die in Vertretung von Minister Björn Thümler (CDU) an dem Festakt teilnahm. Ein gutes Beispiel dafür sei das niederdeutsche Theaterstück. Es verbinde den Orgelbau und die Orgelmusik mit der Regionalsprache Niederdeutsch. Beides habe den Nordwesten des Landes besonders geprägt.

Nach der Premiere in Weener wird das Stück in gleicher Besetzung in Leer, Emden, Oldersum und Norden sowie im niederländischen Midwolda aufgeführt.

3. Juni 2019
Ulf Preuß, Pressesprecher

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Bild auf der Startseite: Die Schauspieler vor der Weeneraner Arp-Schnitger-Orgel (alle Fotos: Ulf Preuß)

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