Nichts beschönigen am Alter und doch gute Worte dafür finden

Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat zu einer Auseinandersetzung mit dem Älterwerden aufgerufen. Heimbucher predigte am Sonntag, 21. Juni in der Georgskirche in Weener anlässlich eines Tages der Offenen Tür bei der Diakoniestation Weener. Der Predigttext aus dem Alten Testament (Prediger 12, 1-8) richte sich vor allem an die jüngeren Menschen und sage: „Schaut nach vorn. Setzt Euch auseinander mit der Tatsache, dass Euer Leben begrenzt ist. Und dass Eure Kraft einmal weniger werden wird.“

Heimbucher sagte, es sei gut, sich mit den Herausforderungen des Alterns vertraut zu machen. Dies könne in der eigenen Familie geschehen, aber auch in den verschiedenen Alteneirichtungen. Orientierung könne dabei der Predigttext liefern, der den Prozess des Alterns und die mögliche Gebrechlichkeit am Lebensende realistisch beschreibe. „Nichts beschönigen am Alter und am Tod, und doch gute Worte dafür finden“, sage der Text und beschreibe damit eine der Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft. Wie dies gelingen könne, sei in den Einrichtungen für Alte und Sterbende erlebbar: „In den Altenheimen, in den Pflegestationen in den Hospizen, wo Menschen in den letzten Tagen ihres Lebens begleitet werden“.

Heimbucher hob die professionelle Arbeit in den Alteneirichtungen hervor, die ihn in ihrer „behutsamen, angemessenen und menschenwürdigen Art und Weise“ sehr beeindrucke. Oft fiele professionellen Kräften die Pflegearbeit leichter als Angehörigen, da diese immer mit den eigenen Gefühlen fertig werden müssten. Wenn es den Menschen gelingt, ihr Lebensende in „Gottes Schöpferhand zu legen“ müsse die Sterblichkeit nicht mehr ängstigen, so Heimbucher.

Der Gottesdienst in der evangelisch-reformierten Georgskirche in Wenner war der Auftakt eines Tages der Offenen Tür der Diakoniestation Weener am Sonntag, 21. Juni. Damit feierte diese den Umzug in ihre neuen Räume und die Eröffnung einer Tagespflegestation. In Weener sind somit alle Alteneinrichtungen an einer Stelle in der Stadt vereint: Der ambulante Pflegdienst und die Tagespflege der Diakoniestation sowie das stationäre Altenpflegeheim. Mit 20 Plätzen schuf die Diakoniestation dort die größte Tagespflegeeinrichtung in Ostfriesland. Diese nahm bereits im Januar ihren Betrieb auf. Insgesamt investierte die Station 640.000 Euro, davon kamen 233.000 Euro von Soziallotterien und 80.000,-- Euro Zuschuss aus dem Diakonischen Werk der Landeskirche.

22. Juni 2015
Ulf Preuß, Pressesprecher

Die Predigt zum Nachlesen

 

Foto unten links: Beim Tag der Offenen Tür; Foto rechts: Diakoniestationsgeschäftsführerein Hanna Koenen (mit Blumen) informiert Kirchenpräsident Martin Heimbucher (rechts), Pastor Hartmut Smoor (2. von rechts) und den Diakonievorsitzenden Peter Freesemann (dritter von rechts). Neben Hanna Koenen der Bürgermeister von Weener, Ludwig Sonnenberg. (Fotos: Susanne Hülesbus/Rheiderlandzeitung)

Zurück