Startsignal für 2017

Die Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen findet 2017 endgültig in Leizig statt. Der Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, Chris Ferguson, und der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Markus Geisenberger, unterzeichneten jetzt einen Veranstalungsvertrag. Bei der Unterzeichnung in der reformierten Kirche in Leipzig waren auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und Vertreter der evangelischen Kirchen in Leipzig und Sachsen dabei.

Die Versammlung vom 27. Juni bis zum 7. Juli 2017 steht unter dem Thema „Lebendiger Gott, erneuere und verwandle uns“. Sie wird sich mit Fragen von Gerechtigkeit, Einheit der Kirchen und Erneuerung der Welt auseinandersetzen. Zu erwarten sei eine deutliche Botschaft an die Öffentlichkeit hinsichtlich drängender gegenwärtiger Herausforderungen, heißt es in der Mitteilung der WGRK. Über 1.000 Delegierte, Beobachter, Mitarbeitende und Gäste aus 108 Ländern würden in Leipzig zusammenkommen. Damit sei die Generalversammlung die größte Veranstaltung im Jahr des Reformationsjubiläums, die in Deutschland von einer internationalen kirchlichen Organisation durchgeführt wird.

Generalsekretär Ferguson hob die Begeisterung hervor, mit der die deutschen Mitgliedskirchen die Generalversammlung nach Deutschland eingeladen haben, und bedankte sich bei der Leipziger Gemeinde für die tatkräftige Unterstützung.  Oberbürgermeister Burkhard Jung beschrieb  Leipzig als eine säkulare Stadt, in der nur noch 15 Prozent der Bevölkerung einer christlichen Kirche angehören. Dennoch freuten sich die Leipziger auf die Generalversammlung: Zum einen habe die Stadt als traditionsreicher Messeort gerne die Welt bei sich zu Gast. Zum anderen trauten die Leipziger der Kirche etwas zu. Auch wenn sie nicht dazu gehörten, glaubten sie doch, dass die Kirche wichtige Dinge bewege.
 
Martin Henker, Superintendent des ev.-luth. Kirchenbezirks Leipzig, stellte fest, dass die Stadt Leipzig und besonders die reformierte Kirche in der Stadt ein guter Ort für die Generalversammlung seien. Die reformierte Gemeinde habe eine wichtige Rolle im Vorfeld der friedlichen Revolution im Jahr 1989 gespielt. Als die Montagsgebete in der Nikolaikirche überfüllt waren, sei sie die erste Kirche gewesen, die ihre Türen für weitere Friedensgebete geöffnet habe. Der damalige Pfarrer Sievers habe einem Kamerateam den Zugang zum Turm der Kirche ermöglicht, um am 7. Oktober 1989 die bis dahin größte Demonstration zu filmen. Diese Aufnahmen wurden dem westdeutschen Fernsehen zugänglich gemacht und gaben den Ereignissen in Leipzig eine weltweite Öffentlichkeit.
 
Sabine Dreßler, Referentin für Ökumene beim Reformierten Bund, ging auf das Thema der Generalversammlung ein und betonte, dass reformiert zu sein bedeute, die Zeichen der Zeit wahrzunehmen und in die gegenwärtige Situation hinein den christlichen Glauben zu bekennen und zu leben. Die Geschichte der Reformierten Kirchen sei geprägt von Migrationserfahrungen und der Suche nach Zufluchtsorten. Angesichts der heutigen Situation von Flüchtlingen weltweit fordere der Reformierte Bund die Generalversammlung auf, im Sinne des biblischen Gebots der Nächsten- und Fremdenliebe das Thema Migration und Flucht in das Zentrum ihrer Arbeit zu rücken und die Kirchen vor Ort für diese Arbeit auszurüsten.
 
Elke Bucksch, Pfarrerin der reformierten Gemeinde, verwies auf die Geschichte der Gemeinde in Leipzig, die durch Zuwanderung von reformierten Flüchtlingen entstanden sei. In dieser Tradition verstehe sich die Gemeinde als ein gastfreundlicher Ort und freue sich auf die vielen Menschen, die im Jahr 2017 zur Generalversammlung kommen werden. In Leipzig hat sich bereits eine Gruppe von Freiwilligen gebildet, um die Delegierten zu empfangen und die Versammlung praktisch vorzubereiten.
 
24. September 2015
Quelle: Pressemitteilung der WGRK


Bild: (von links) Präses Simon Froben, Synodalverband XI der Evangelisch-reformierten Kirche, ; Hanns Lessing, Koordinator für die Generalversammlung der WGRK; Superintendent Martin Henker, Evangelisch-Lutherischer Kirchenbezirk Leipzig; Pastorin Elke Bucksch, Evangelisch Reformierte Kirche zu Leipzig; Chris Ferguson, Generalsekretär der WGRK; Sabine Dreßler, Referentin für Ökumene beim Reformierten Bund; Markus Geisenberger, Geschäftsführer Messe Leipzig; Oberlandeskirchenrat Dietrich Bauer, Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens

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