Syrien und Libanon brauchen Zukunftsarbeiter

In der fruchtbaren Bekaa-Ebene im Libanon leben hunderttausende Flüchtlinge.

Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat am Vierten Advent an die syrischen Flüchtlinge im Libanon erinnert. Dort lebten Hunderttausende Flüchtlinge an der syrischen Grenze, sagte er im Gottesdienst der Gemeinde Loga. "Für Pacht, Strom und Wasser haben sie dem Landbesitzer zu zahlen. Und für einen geringen Lohn bei Saat und Ernte zu helfen."

Derzeit sei die Rückkehr nach Syrien ausgeschlossen, berichtete Heimbucher von einem Besuch in einem Lager dort. In ihrer Heimat drohe vielen der Flüchtlinge Schlimmeres als auf der Flucht. Vor allem müssten die Männer, die sich dem Kriegsdienst entzogen haben, damit rechnen, bestraft oder noch in Assads Armee eingezogen zu werden, sagte der Kirchenpräsident.

Heimbucher berichtete von einem jungen Ägypter, der als Christ unter Muslimen syrische Flüchtlingskinder unterrichte. Er tue den Menschen Gutes, sagte er. "Er bringt Bildung. Und er ist Botschafter der Versöhnung."

Solche Friedensstifter seien heute nötig, betonte er. Die Statthalter der Mächtigen sicherten dagegen den Frieden für den Wohlstand der einen, bezahlt mit dem Leiden und dem Blut der anderen. Davon berichte schon die biblische Weihnachtsgeschichte, wenn sie den mächtigen römischen "Landpfleger" Quirinius erwähne. Das neu geborene Jesuskind stehe dagegen für einen anderen Frieden: "Den Frieden für alle. Und für die gepeinigten, unterdrückten, vertriebenen Leute zuerst."

"Syrien und der Libanon, sie brauchen wahrlich keine 'Landpfleger' mehr nach Art des Quirinius, gleich ob sie aus den USA oder aus Russland, aus der Türkei oder aus dem Iran geschickt werden", sagte Heimbucher. "Sie brauchen andere, wirkliche 'Landpfleger': Kinderhüter und Zukunftsarbeiter wie diesen jungen Ägypter."

23. Dezember 2018
Evangelischer Pressedienst (epd)

Hier unterrichtet der ägyptische Christ syrische Flüchtlingskinder (Fotos: Ulf Preuß)

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