Weg frei für gemeinsames Haus von Diakonie und Caritas

Noch hat das gemeinsame Projekt den etwas sperrigen Namen „Haus kirchlicher Beratungsdienste“. Doch das soll sich bis 2017 ändern. Dann wollen die evangelisch-reformierten und evangelisch-lutherischen Diakonischen Werke sowie die Caritas in der Grafschaft Bentheim ein gemeinsames Haus in Nordhorn beziehen. Gestern, am 21. Dezember 2015, unterzeichneten Vertreter aller Organisationen einen Mietvertrag.

Nach Ostern 2016 soll der Spatenstich für einen 3,1 Millionen Euro teuren Neubau erfolgen, in dem alle Beratungsangebote der drei Kirchen untergebracht werden. Dazu gehören die Freiwilligendienste, die Schuldner- und Insolvenzberatung, Suchtberatung und Schwangeren- sowie Schwangerschaftskonfliktberatung und Unterstützung von Migranten. Das 2600 Quadratmeter große Grundstück neben dem Evangelischen Gymnasium wird der evangelisch-reformierte Synodalverband jetzt erwerben. Dort entsteht dann ein Niedrigenergiehaus für rund 30 Büros und einen großen Empfangsbereich. Die beiden Diakonischen Werke und die Caritas ziehen als Mieter ein und refinanzieren die Investition auf diesem Weg.

„Wir rechnen damit, dass wir im Frühjahr 2017 mit dem Neubau fertig sind und im Jahr des Reformationsjubiläums das Haus eröffnen können“, meinte Heinz-Hermann Nordholt, Präses des evangelisch-reformierten Synodalverbands Grafschaft Bentheim. Bei der Vertragsunterzeichnung wurde die gute Atmosphäre deutlich, in der Planungsgespräche seit März 2012 unter den Beteiligten abliefen. Es gibt es kein Vorbild für unser gemeinsames Beratungszentrum, betonte der evangelisch-lutherische Superintendent Bernd Brauer. Inzwischen liegt auch die Baugenehmigung vor und die Bauausschreibung ist erfolgt. Hermann Josef Quaing von der Caritas zeigte sich zufrieden, dass der Kostenrahmen eingehalten wurde.

Keimzelle der neuen ökumenischen Zusammenarbeit ist die 25 Jahre alte Kooperation der drei Kirchen in der Beratung von Suchtkranken in Nordhorn. Alle Beteiligten sind sich sicher, dass das Zusammengehen in einem Haus viele Synergien schafft und zudem die Beratungsmöglichkeiten in der Fläche stärkt. Dabei bleiben alle drei Trägen eigenständig. Arbeitsplätze seien nicht gefährdet, betonen alle deutlich. Für den Neubau haben die drei Kirchen 750.000 Euro an Zuschüssen einwerben können, unter anderem 300.000 Euro von der Fernsehlotterie. 2,2 Millionen steuert das Geistliche Rentamt des Synodalverbands als Darlehn bei.

Bei so viel Optimismus, Aufbruchsstimmung und Kooperationsbereitschaft kurz vor Weihnachten wird es sicherlich bald auch einen guten Titel für das gemeinsame Beratungszentrum in Nordhorn geben.

22. Dezember 2015
Ulf Preuß, Pressesprecher


Foto: Bei der Unterzeichnung der Mietverträge für das Beratungszentrum: (sitzend, von links) Superintendent Bernd Brauer (ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim), Präses Heinz-Hermann Nordholt (ev.-ref. Synodalverband Grafschaft Bentheim), Günter Sandfort (Caritas) und Volker Hans (ev.-ref. Diakonisches Werk) sowie (stehend, von links) Johann Kethorn (Geistliches Rentamt), Hartmut Giesecke von Bergh (ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim), Hermann Josef Quaing (Caritas) und Dorothea Währisch Purz (ev-luth. Diakonisches Werk).

Zurück