„Wie tickt die Generation der Millenials“

Die Referentin für Hochschulwesen und theologische Ausbildung bei der Evangelischen Kirche in Deutschland für sich für eine grundlegende Neuausrichtung der Kirche ausgesprochen. De Vos sprach am Donnerstag, 23. Mai, vor der Gesamtsynode der Evangelisch-reformierten Kirche in Emden zur Frage, wie die Kirche dem absehbaren Mangel an Pastorinnen und Pastoren begegnen kann. Bei der Frage nach dem theologischen Nachwuchs gehe es auch darum, wie sich die Kirche in der Zukunft aufstellen wolle. „Wir brauchen einen offenen Blick, wie wir zukünftig Kirche sein wollen“, sagte sie.

Entscheidend dabei sei auch die junge Generation. „Wir müssen wissen, wie tickt die Generation der Millenials?“ In der Generation der um die Jahrtausendwende Geborenen erklärten einer Jugendstudie zufolge 52 Prozent der Befragten, sie glauben an Gott. „Glaube ja – Kirche nein“ sei ein Ergebnis der Studie, so de Vos.

Auch beim theologischen Personal der Kirche zeige sich der allgemeine Fachkräftemangel, so de Vos. Dem Gesetz des Marktes folgend, müssten heute Kirchengemeinden um ihre Theologen werben. De Vos beschrieb eine längere Zeit ohne Pastor oder Pastorin in einer Kirchengemeinde auch als eine Chance der Standortbestimmung, die die Gelegenheit biete, sich von bestimmten Arbeitsfeldern zu verabschieden. Wenn zukünftig mehrere Gemeinden enger zusammenarbeiten sein Kollegialität und Teamfähigkeit gefragt, nicht nur zwischen Theologen sondern zwischen allen in der Gemeinde aktiven. „Stellen mit vielen Predigtstätten nebeneinander sind unattraktiv“, warnte de Vos.

De Vos bezeichnete die Gewinnung des Nachwuchses als eine Beziehungsaufgabe, die nicht durch aufwändige Werbekampagnen erledigt werden könne. Ein gutes Rezept vor Ort sei etwa, die Kirchengemeinde für Schul- und Studienpraktika zu öffnen.

Die Gesamtsynode tagt nioch bis Freitagmittag in der Emder Johannes a Lasco Bibliothek.

23. Mai 2019
Ulf Preuß, Pressesprecher


Weitere Berichte zur Tagung der Gesamtsynode

Zurück