Gesamtsynode zur Wahl des Kirchenpräsidenten

Gesamtsynode eröffnet

In Emden ist am Vormittag die Gesamtsynode der Evangelisch-reformierten Kirche mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Schweizer Kirche eröffnet worden. Die Predigt im Gottesdienst hielt Professor Andreas Lindemann, ehemaliger Lehrender der Kirchlichen Hochschule Bethel und Mitglied des theologischen Prüfungsausschusses der Evangelisch-reformierten Kirche, über die Verse 19 bis 31 im elften Kapitel der Apostelgeschichte. Er stellte den Text unter die Überschrift "Vier Entscheidungen zur Zukunft der Kirche". (Predigt zum Download)

Danach eröffnete Präses Norbert Nordholt die Beratungen in der Johannes a Lasco Bibliothek. Wichtigster Tagesordnungspunkt der Synode ist die Wahl eines neuen Kirchenpräsidenten für die Nachfolge Jann Schmidts, der im Oktober in den Ruhestand geht. Zur Wahl stehen zwei Kandidaten: Oberkirchenrat Martin Heimbucher und Oberkirchenrat Werner Weinholt. Die Wahl beginnt um 14.00 Uhr mit der Vorstellung der Kandidaten.

Nordholt bezeichnete den heutigen Tag als einen besonderen Tag für die Gemeinden und Synodalverbände der Evangelisch-reformierten Kirche. Es sei aber auch ein besonderer Tag für den amtierenden Kirchenpräsidenten Jann Schmidt, da mit der Wahl seines Nachfolgers der Abschied von einem sehr engagiert geführten Amt eingeleitet werde.

Bericht des Moderamens

Im Bericht des Moderamens hat Kirchenpräsident Jann Schmidt über die Ausschüsse berichtet, die sich nach der Synode im Mai konstituiert haben. Er informierte die Synodalen über die Pläne, den Reformierten Bund als Körperschaft öffentlichen Rechts eintragen zu lassen, damit er auf der Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) den konfessionellen Bünden Union Evangelischer Kirchen (UEK) und Vereinigte Evangelisch Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) gleichgestellt werde. Entscheidungen darüber müsse die Gesamtsynode im Herbst treffen.

Der gesamte Bericht als pdf

Berufungen in die Gesamtsynode

Die Gesamtsynode hat drei weitere Mitglieder berufen. Mit großer Mehrheit wählten die Synodalen den Theologieprofessor Georg Plasger, den SPD-Politiker Reinhold Robbe und den VW-Kirchenbeauftragten Jan Wurps. Plasger, gebürtiger Grafschafter, lehrt Systematische und Ökumenische Theologie an der Universität Siegen. Robbe stammt aus Bunde in Ostfriesland und war viele Jahre lang Wehrbeauftragter des Bundestags und lebt jetzt in Berlin. Der leitende VW-Mitarbeiter Wurps ist ebenfalls gebürtiger Ostfriese, war lange Jahre in Wolfsburg tätig und arbeitet zur Zeit vorwiegend im Emder VW-Werk. Alle waren auch in der vergangenen Legislaturperoide berufene Mitglieder.

Vorher bestimmten die Synodalen Mitglieder des Frauenausschusses. Sie wählten Fenni Harink aus Nordhorn und Ute Schulz aus Möllenbeck. In den Diakonieausschuss berief die Synode Annette Benscheid (Synodalverband Emsland), Heiko Buitkamp (Präses des Synodalverbands X), Heike Schmid (Pastorin in Visquard und Groothusen) und Friedhelm Wensing (Vorstand des Eylarduswerks in Gildehaus).

Wahl des Kirchenpräsidenten
Der neue Kirchenpräsident Martin Heimbucher

Die 56 anwesenden Synodenmitglieder haben am Nachmittag Martin Heimbucher zum neuen Kirchenpräsidenten gewählt. Er erhielt 49 Stimmen. Heimbucher wird damit Nachfolger des amtierenden Kirchenpräsidenten Jann Schmidt, der im Oktober in den Ruhestand geht. Heimbucher wird sein Amt am 1. November in Leer antreten.

Der 57-jährige promovierte Theologe ist in Kassel aufgewachsen, er studierte in Göttingen und Mainz und absolvierte sein Vikariat in der Lippischen Landeskirche. Dort wurde er auch ordiniert und war bis 1999 als Gemeindepastor tätig. Seit 2007 ist er Theologischer Referent der Union Evangelischer Kirchen (UEK) im Kirchenamt der EKD in Hannover. Dort ist er mit aktuellen theologischen Fragestellungen, insbesondere dem innerprotestantischen Dialog befasst. Dabei ist er für die Geschäftsführung der Gremien und Einrichtungen der UEK zuständig. Vorher war er sieben Jahre lang Pastor der Evangelisch-reformierten Gemeinde Eddigehausen (bei Göttingen).

Heimbucher setzte sich im ersten Wahlgang gegen Werner Weinholt aus Detmold durch. Weinholt gehört als Oberkirchenrat der Leitung für die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr mit Sitz in Berlin an und leitet das Büro des Evangelischen Militärbischofs Martin Dutzmann.

Als Kirchenpräsident wird Heimbucher leitender Theologe der Evangelisch-reformierten Kirche und auch Leiter der landeskirchlichen Verwaltung mit Sitz in Leer und vertritt die Evangelisch-reformierte Kirche mit ihren 186.000 Mitgliedern und 146 Kirchengemeinden in der Öffentlichkeit. Er nimmt ihre Interessen in zahlreichen kirchlichen Gremien wahr, gegenüber den anderen evangelischen Kirchen in Niedersachsen, auf der Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und darüber hinaus. Zudem ist der Kirchenpräsident Dienstvorgesetzter von etwa 150 Pastorinnen und Pastoren und damit auch für deren pastoralen Dienst in den Gemeinden zuständig.

Martin Heimbuchers Vorstellungsrede zum Nachlesen

Bild: Der neue Kirchenpräsident Martin Heimbucher (Foto: Gerold Meppelink)


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